Als Patient mit chronischer Nierenerkrankung ist Ihr eigenes Wohlbefinden wichtig. Bleiben Sie aktiv und in Bewegung. Unsere Tipps für Sie.
Mit einer chronischen Nierenerkrankung besteht ein erhöhtes Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie auf sich achtgeben, Ihre Arzttermine wahrnehmen und die Anordnungen Ihres Arztes befolgen. Ein Grund für das erhöhte Risiko ist, dass Diabetes und Bluthochdruck – zwei Erkrankungen, die ohne ausreichende Behandlung die Blutgefäße schädigen können – zwei der Hauptursachen für eine chronische Nierenerkrankung sind.
Die Gesamtheit von Herz, Venen, Arterien und Kapillaren wird als Herz-Kreislauf-System bezeichnet. Die Hauptaufgabe dieses Systems ist wichtig, um uns am Leben und gesund zu erhalten: Es sorgt dafür, dass das Blut vom Herzen in unseren Körper gepumpt wird, um ihn z.B. mit Sauerstoff zu versorgen und viele unterschiedliche Stoffe zu transportieren. Bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist der Körper jedoch nicht in der Lage, diese wichtigen Aufgaben so gut zu erfüllen, wie er sollte.
Es handelt es sich nicht um eine einzige Krankheit, sondern um einen Sammelbegriff für eine Reihe von Krankheiten wie Bluthochdruck, Arteriosklerose, koronare Herzkrankheit und Schlaganfall. Einige dieser Krankheiten treten häufiger auf als andere. Herz-Kreislauf-Erkrankungen können unter anderem dazu führen, dass das Herz das Blut nicht mehr effizient pumpt, die Herzklappen nicht mehr richtig funktionieren oder die Arterien verengt oder verhärtet sind.
In Deutschland leiden viele Menschen an einem Bluthochdruck (arterielle Hypertonie). Die Erkrankung verläuft fast immer zunächst ohne Beschwerden.
Die Nieren sind im Körper hauptverantwortlich für die Blutdruckregelung. Bei Nierenschädigung kommt es meist zu einem Blutdruckanstieg. Ein hoher Blutdruck schädigt die Nieren aber weiter. Diese gegenseitige Abhängigkeit kann in einen Teufelskreis aus immer weiter voranschreitender Nierenschädigung und Blutdruckerhöhung führen.
Bei Menschen mit einem hohen Blutdruck fließt das Blut mit einem höheren Druck durch die Blutgefäße. Als Folge werden die Blutgefäße im Laufe der Zeit geschädigt, wodurch die jeweilige Person einem höheren Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko ausgesetzt ist.
In einfachen Worten erklärt ist Atherosklerose die Verhärtung von Arterien, den Blutgefäßen, die das Blut vom Herzen in den Rest des Körpers befördern. Fettablagerungen, die als Plaques bekannt sind, sowie Mineralablagerungen führen dazu, dass die Arterien verhärten.
Eine Verhärtung der Arterien ist auch die Hauptursache für die koronare Herzkrankheit. So wird jede Erkrankung bezeichnet, bei der eine Verstopfung oder Verengung zu einem verminderten Blutfluss in die Herzkranzgefäße führt. Bei vollständigem Verschluss eines der Gefäße spricht man von einem Herzinfarkt. Wenn das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird oder wenn ein Blutgefäß platzt, kann die Folge ein Schlaganfall sein, bei dem eine sofortige medizinische Versorgung erforderlich ist.
Die wichtigsten medikamentösen Behandlungsformen sind Blutdruckmedikamente, Cholesterinsenker und Blutverdünner. Von jeder dieser drei Gruppen gibt es unterschiedliche Substanzklassen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen. Bei einer chronischen Nierenerkrankung muss die Behandlung an die Nierenschädigung angepasst werden.
Wichtig ist, dass Sie sich an die verordnete Therapie halten und jede Änderung mit Ihrem Behandlungsteam besprechen. Nur dann kann die Behandlung ihre optimale Wirkung entfalten.
Wie zuvor erwähnt, wird Sie Ihr Nephrologe regelmäßig überwachen und auf Anzeichen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung untersuchen. Wenn erforderlich, wird Ihnen Ihr Arzt einen individuellen Behandlungsplan entwickeln, der unter anderem Medikamente zur Senkung von hohem Blutdruck oder hohen Cholesterinwerten enthalten kann.
Sonstige Ungleichgewichte oder Mängel, die ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bedeuten, wie hohe Kalzium- oder Phosphatwerte werden ebenfalls überprüft und behandelt.
Wenn Sie Diabetes haben, wird die Kontrolle Ihres Blutzuckers ein wesentlicher Bestandteil zum Schutz Ihres Herz-Kreislauf-Systems und Ihrer Nieren sein.
Neben einer Veränderung Ihres Lebensstils, der Einnahme Ihrer Medikamente und der Berücksichtigung Ihres Ernährungsplans gibt es bestimmte Dialysetypen die zusammen mit einem Flüssigkeitsmanagement gezeigt haben, dass einige der im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftretenden Komplikationen eingeschränkt werden konnten.