Erfahren Sie, wie die Nieren 24 Stunden am Tag überschüssiges Körperwasser und Giftstoffe aus dem Körper filtern.
Wie die Natur ist auch der Körper ein Netzwerk, in dem alles miteinander verbunden ist. Wenn also ein Organ versagt, können andere Organe ebenfalls betroffen sein. Ein Beispiel: In mehreren Studien wurde eine enge Verbindung zwischen Augen und Nieren festgestellt. Es zeigte sich, dass Dialysepatienten häufiger Augenerkrankungen entwickeln als Personen im selben Alter ohne Nierenerkrankungen. Hypertonie, Diabetes, Rauchen und Fettleibigkeit wirken sich nicht nur auf die Nieren aus, sondern gelten zudem als Risikofaktoren für die häufigsten Augenerkrankungen: altersabhängige Makuladegeneration, diabetische Retinopathie sowie grüner und grauer Star. Das bedeutet aber auch, dass Sie Ihr Sehvermögen erhalten können, wenn Sie die Empfehlungen für den Umgang mit diesen Risikofaktoren befolgen.
Wie wirken sich verschiedene Augenerkrankungen auf das Sehvermögen aus? Hier ein kurzer Überblick über die häufigsten Störungen:
Die altersabhängige Makuladegeneration ist die häufigste Sehstörung. Durch die Verbindung zwischen Nieren und Augen sind Dialysepatienten anfälliger für diese Krankheit als gesunde Menschen im selben Alter. Bei abnehmender Sehschärfe oder verzerrtem Sehen sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen.
Eine diabetische Retinopathie beschädigt schrittweise die kleinen Gefässe in der Netzhaut und verursacht Sehstörungen, in manchen Fällen bis zur Erblindung. Patienten mit diabetischer Retinopathie sehen oft schwarze Punkte oder nehmen eine Verdunkelung bzw. Verzerrung des Sichtfelds wahr.
Unser horizontaler Blickwinkel beträgt normalerweise ca. 180 Grad. Grüner Star wirkt sich auf das periphere Sehen aus, sodass dieses Sichtfeld kleiner wird. Ein verengtes Sichtfeld oder ungleichmässige blinde Flecken im seitlichen oder zentralen Sichtfeld können auf ein fortgeschrittenes Stadium hindeuten. Viele Formen des grünen Stars treten jedoch ohne Warnzeichen auf.
Während die Linse für gewöhnlich klar ist, verursacht der graue Star eine Trübung der Linse. Patienten vergleichen das Gefühl oft mit einem Blick durch eine beschlagene oder mit Frost bedeckte Fensterscheibe.
Eine Dialyse übernimmt die Funktion der Nieren, sodass die anderen Organe, darunter die Augen, weiter funktionieren können. Während die Dialysebehandlung nur drei Mal pro Woche stattfindet, arbeiten Ihre Organe rund um die Uhr. Daher müssen Sie sich zur Therapietreue verpflichten, um die Entstehung von Augenerkrankungen zu verhindern. Wir für unseren Teil haben es uns zum Ziel gesetzt, Ihnen die bestmögliche Behandlung zu bieten. Ein Ziel, das wir nur mit Ihrer Zusammenarbeit und Therapietreue erreichen können.
Natürlich müssen Sie dafür auch einen gewissen Einsatz zeigen. Denken Sie an andere Herausforderungen, die Sie in Ihrem Leben überwinden mussten. Was hat Ihnen dabei geholfen? Wie können Sie diese Erfahrungen auf die jetzige Situation übertragen? Sprechen Sie mit dem Pflegeteam, Ärzten, Familie und Freunden über Ihre Gedanken und lassen Sie sich in Ihrer Entschlossenheit bestärken. Machen Sie einen Schritt nach dem anderen. Sie werden sich mit jedem Tag besser fühlen, Ihre Behandlungsergebnisse werden sich verbessern und Sie können gewiss sein, dass Sie selbst auch zur Bewahrung Ihres Sehvermögens beitragen.
Quellen:
Bodaghi, B., Massamba, N., & Izzedine, H. (2014). The eye: A window on kidney diseases. Clinical Kidney Journal. https://doi. org/10.1093/ckj/sfu073.
Vrabec, R., Vatavuk, Z., Pavlović, D., Sesar, A., Cala, S., Mandić, K., & Bućan, K. (2005). Ocular findings in patients with chronic renal failure undergoing haemodialysis. Collegium Antropologicum.
Wong, C. W., Wong, T. Y., Cheng, C. Y., & Sabanayagam, C. (2014). Kidney and eye diseases: Common risk factors, etiological mechanisms, and pathways. Kidney International. https://doi.org/10.1038/ ki.2013.491.